Das neue GEG 2023ff – erste Fakten zum Entwurf

Aufgrund zahlreicher Anfragen von Betrieben, die wiederum selbst Fragen besorgter Kunden beantworten müssen, hat der Fachverband die ersten Fakten zum GEG-Entwurf zusammengestellt. Die Anforderungen sind aber als vorläufig anzusehen.

Ab Januar 2024 wird es nach dem in der zweiten Märzwoche 2023 veröffentlichten, zweiten Entwurf zum neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) keine neue Heizung mehr geben, welche nicht durch mindestens 65 Prozent  erneuerbare Energien betrieben werden soll.

Aus Betriebssicht ist es daher dringend erforderlich sich frühzeitig auf die zu erwartenden Änderungen einzustellen. Hierfür steht Mitgliedsbetrieben das vom Fachverband zusammengestellte Papier zur Verfügung, dass sie auf www.fvshkbw.de im Downloadcenter herunterladen können (Referat Technik, Kategorie Heizung) - Suchwort: GEG.

Wie geht es weiter?

Bei dem Papier vom 7. März 2023 handelt es sich um einen Entwurf der beiden Ministerien BMWK (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) und BMWSB (Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen), zu dem nun die betroffenen Kreise Stellung nehmen können.

Insoweit wird es im laufenden Gesetzgebungsprozess voraussichtlich noch zu Änderungen der geplanten Inhalte kommen. Der Entwurf muss mit den anderen Ministerien abgestimmt und anschließend vom Bundeskabinett beschlossen werden. Die dann freigegebene Fassung geht zum einen in die Anhörung der betroffenen Kreise sowie zum anderen in die parlamentarische Beratung. Abschließend müssen der Bundestag sowie der Bundesrat darüber entscheiden.

Weitere Informationen finden Sie hier:

https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Textsammlungen/Energie/gesetzesentwurf-gebaudeenergiegesetz.html

Sanitär- und Heizungsbauer-Handwerk mit positiver Bilanz 2022

Nominales Umsatzwachstum liegt bei 8,7 Prozent – hohe Nachfrage beim Heizungsbau – Entwicklung beim Bäderbau eher verhalten – Fachkräftebedarf steigt weiter

Die 48.900 Betriebe des Sanitär- Heizungs- und Klimahandwerks in Deutschland haben mit mehr als 392.000 Beschäftigten im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von 57,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. Darin eingerechnet sind auch die Umsatzzuwächse der drei kleineren Gewerke, die der Klempner, Behälter- und Apparatebauer und der Ofen- und Luftheizungsbauer. Das entspricht einem nominalen Umsatzwachstum von  plus 8,7 Prozent von 2021 auf 2022. „Blickt man auf die Preissteigerungs- und Inflationsraten können wir real eher von einem Nullwachstum ausgehen“, betont Helmut Bramann, Geschäftsführer des Zentralverbandes SHK.

Aktuelle Umfragen der Berufsorganisation zeigen, dass das klimapolitisch, gesellschaftlich und medial befeuerte Thema Heizung in den vergangenen Monaten die Kundenanfragen bei den Sanitär- und Heizungsbetrieben im Land dominiert. Dies gehe zwangsläufig aktuell zu Lasten der Nachfrage nach neuen Bädern. Auch steigende Bauzinsen und Baukosten sowie fehlende oder geringe Förderanreize für den altersgerechten Badumbau verstärkten die sinkende Badnachfrage. Auch wenn grundsätzlich davon auszugehen sei, dass der anstehende Sanierungsbedarf von fast 10 Millionen Bädern in Deutschland das Badgeschäft mittelfristig wieder stark beleben wird.

Für das laufende Jahr rechnet der Verband mit einem weiteren Wachstumsanstieg von 4,5 Prozent, wobei abzuwarten ist, wie sich Preise und Inflation entwickeln. Vor allem die zu erwartende Steigerung bei der Heizungssanierung, die anstehenden Aufgaben einer verpflichtenden Heizungsprüfung oder eines hydraulischen Abgleichs bei Millionen von Gasheizungen werden weiter für gut gefüllte Auftragsbücher sorgen.

 

Praktikumswochen BW: Schülern Einblicke in die Berufs-Zukunft ermöglichen

Auch so geht "Take Five": Rund um Pfingsten und im Herbst finden jeweils die Praktikumswochen Baden-Württemberg statt. Schüler können dann in 5 Tagen 5 Berufe in 5 Unternehmen kennenlernen.

Bei den landesweiten Praktikumswochen  handelt es sich um ein niedrigschwelliges und branchenoffenes Berufsorientierungsangebot. Nach der Devise „5 Tage - 5 Berufe - 5 Unternehmen“ lernen Schülerinnen und Schüler in kurzer Zeit unterschiedliche Branchen und Berufe kennen. Sie wechseln nach jedem Tag das Unternehmen und sammeln Erfahrungen in verschiedenen Berufen.

Wie kann man als Betrieb teilnehmen?

Unternehmen registrieren zunächst ihr Praktikumsangebot auf der Plattform www.praktikumswochen-bw.de/unternehmenund geben an, wann und für welche Berufsfelder sie Tagespraktika anbieten. Danach werden von der Vermittlungsplattform Praktikantinnen und Praktikanten vorgeschlagen, die sich für diese Berufsfelder interessieren. Mit einem Klick ist der Praktikums-Vorschlag angenommen und die Angemeldeten erhalten automatisch alle wichtigen Informationen zum Praktikumstag.

Wann finden die Aktionswochen statt?

  • in den Pfingstferien + zwei folgende Schulwochen (30. Mai – 23. Juni) und
  • in den Herbstferien + zwei davor liegende Schulwochen (16. Oktober – 03. November).

Wo gibt es weitere Informationen?

Hierzu ist eine Online-Informationsveranstaltung für Verbände und Partner über Zoom geplant: am 20.04.2023 um 14.00 Uhr. Die Anmeldung hierfür ist ab sofort über www.praktikumswoche.io/bw-partnervorstellungen möglich.

Für die Mitgliedsunternehmen wird es spezielle Unternehmenssprechstunden geben und zwar wahlweise am 12. oder 20. April um 11 Uhr oder am 2. oder 10. Mai um 14 Uhr. Anmelden sollten sich die Betriebe hierfür unter www.praktikumswoche.io/bw-unternehmenssprechstunden.

 

Das Wärmepumpenwunder: die Produktionkapaziäten steigen

Der Markt boomt: Im Januar und Februar 2023 wurden jeweils 29.000 Wärmepumpen abgesetzt. Und es geht weiter..

Rund 58.000 Wärmepumpen in nur zwei Monaten:  Laut dem Bundesverband Wärmepumpen e.V. (BWP) ist das ein gutes Zeichen dafür, das für dieses Jahr anvisierte Ziel von 350.000 eingebauten Wärmepumpen erreichen zu können. Ab 2024 sollen es sogar eine halbe Million sein.

Die Bunderegierung hatte im Koalitionsvertrag fixiert, dass zum 1. Januar 2025  jede neu eingebaute Heizung auf der Basis von 65 Prozent erneuerbarer Energien betrieben werden soll. Die Wärmepumpenbranche verlässt sich nach BWP-Aussagen auf die bereits im Koalitionsvertrag angekündigte Maßgabe, so dass auf dieser Basis aktuell Produktionskapazitäten ausgebaut werden. Weiteren Angaben zufolge könnten bis 2030 rund sechs Millionen Wärmepumpen verbaut werden.

Informationen: www.waermepumpe.de

https://www.waermepumpe.de/presse/news/details/bwp-bekraeftigt-produktionskapazitaeten-fuer-waermepumpen/#content

Die Branchenstudie finde Sie hier:

https://www.waermepumpe.de/fileadmin/user_upload/waermepumpe/05_Presse/01_Pressemitteilungen/BWP_Branchenstudie_2023_DRUCK.pdf

Die Solaranlage für die Frühjahrssonne bereit machen

Bessere Erträge durch den Check von Photovoltaik- und Solarthermieanlagen im Frühjahr, denn zwischen März und September erzeugen die Anlagen 80 Prozent des Jahresertrags.

Laub, Dreck und andere Verunreinigungen aus der kalten Jahreszeit können die Leistungsfähigkeit von Solaranlagen beeinträchtigen. Größere Schäden lassen sich selbst erkennen, auch eine Überprüfung der Erträge ist oft in Eigenregie, in der App oder dem Dashboard möglich. Eine genaue Überprüfung der Anlagenkomponenten, das professionelle Entfernen von Schmutz sowie eine mögliche Reparatur sollten jedoch Fachleute übernehmen. Eine Prüfung des Batteriespeichers sollte – sofern vorhanden – auch auf der Tagesordnung stehen. Die Kosten für den Check lassen sich steuerlich geltend machen.

Bei Solarthermieanlagen funktioniert der turnusmäßige Check am besten über den Wärmemengenzähler. Hier können die aktuellen Werte mit den Werten aus den Vorjahren verglichen werden. Einen Fühl-Test können Besitzerinnen und Besitzer an einem sonnigen Tag durchführen. Die Leitung, die aus dem Solarkollektor kommt, sollte sich wärmer anfühlen als die, die wieder in ihn hineinführt. Dass die Pumpe normal läuft, ist durch ein leises Surren hörbar. Moderne Pumpen zeigen den Betriebszustand und die Leistungsaufnahme direkt an. Fallen bei diesen Checks Unregelmäßigkeiten auf, ist ein professionelle Inspektion ratsam. Denn die Unfallgefahr sowie die Gefahr, die empfindlichen Anlagen zusätzlich zu schädigen, ist groß.

Details und weitere Infos zum Check der Fachleute finden Sie bei Zukunft Altbau:

https://www.zukunftaltbau.de 

https://www.zukunftaltbau.de/presse/presseinformationen/die-solaranlage-fuer-das-fruehjahr-bereit-machen))

Der Helden-Nachwuchs lässt sich feiern

Auf diesen Tag haben die Auszubildenen nicht nur hingefiebert – sie haben auch hart dafür gearbeitet: die Freisprechungsfeier. Der Tag, an dem sie endlich den Gesellenstatus erreichen. Die SHK-Innung Karlsruhe – Bruchsal und die Heinrich-Meidinger Schule haben es sich nicht nehmen lassen, dieses besondere Ereignis auch würdig zu gestalten.

„Das war endlich mal eine richtig stimmungsvolle Freisprechungsfeier!“ Mit diesen Worten bringt ein Lehrer der Heinrich-Meidinger-Schule den großen Tag für die neuen SHK-Gesellinnen und -Gesellen auf den Punkt. 55 Jugendliche der Bundesfachschule hatten es endlich geschafft: Schluss mit der Lernerei, die feierliche Überreichung der Abschlusszeugnisse und Urkunden war nur noch einen Wimpernschlag entfernt…  

Donnerstagnachmittag, 22. März: Geigenmusik erklingt aus der Aula, noch etwas zögernd strecken ein paar Jungs die Köpfe durch die geöffnete Tür. „Kommt‘ rein, hier seid Ihr richtig“, ermuntern SHK-Geschäftsführerin Claudia Zimmerling und die anwesenden Lehrerinnen und Lehrer, die noch etwas verdutzt aus der Wäsche guckenden Gäste. Es ist ja ihre Feier: „Sogar mit Konzert“, wie einer der Jugendlichen anerkennend feststellt. Die ukrainische Geigerin Olga Altukhova hat es sich nicht nehmen lassen der Freisprechungsfeier einen passenden musikalischen Rahmen zu verleihen. Nach und nach füllt sich die Aula: Über 50 neue Gesellen und Gesellinnen samt Anhang sind gekommen, die stolze Verwandtschaft fotografiert, bis die Speicherkarte bröselt.

 

Viel erreicht – trotz Corona

Schulleiter Martin Wortmann-Vierthaler ist stolz auf seine Schülerinnen und Schüler, die es nun endlich geschafft haben. Denn die Zeit in der Bundesfachschule war nicht einfach, die Corona-Maßnahmen hatten die Jugendlichen eiskalt erwischt. Dass sie es trotzdem geschafft haben, findet er bemerkenswert. „Ihr habt einen ganz wichtigen Schritt gemacht“, stellt er in seiner Festrede klar. „Ihr habt gezeigt, was Ihr könnt, was in Euch steckt, dafür gebührt Euch Anerkennung. Und: bleibt auch über diesen Tag hinaus miteinander verbunden, tauscht Euch aus, lernt voneinander“. Auch nach diesem Tag gehe es darum sich weiterzuentwickeln, neues Terrain in der SHK-Branche für sich zu entdecken und vielleicht sogar den Meister zu machen. „Angebote gibt es bei uns an der Schule ja genug“, lächelt Martin Wortmann-Vierthaler.

 

Die Umwelt und das Wohl aller im Blick

Auch Jochen Gartner, Vorsitzender des Prüfungsausschusses Karlsruhe  und Mitglied im Vorstand der SHK-Innung Karlsruhe – Bruchsal findet lobende Worte: „Wir sind uns bewusst, dass Sie jetzt an einem wichtigen Meilenstein Ihres Lebens angekommen sind. Denn gilt es heute natürlich gebührend zu feiern. Zugleich möchte ich Sie daran erinnern, dass wir uns in einer Zeit befinden, in der der Klimawandel eine immense Herausforderung für unsere Welt darstellt. Es ist daher ermutigend zu sehen, dass Sie, als zukünftiger Fachmann bzw. Fachfrau, sich aktiv für den Schutz unserer Umwelt einsetzen werden. Nicht nur weil Sie es wollen, sondern weil Sie es können.“

Welche Herausforderungen auf die jungen Menschen zukommen werden, macht auch Frank Zöller, Obermeister SHK- Innung Karlsruhe – Bruchsal in seiner Festrede deutlich. „In einer globalisierten Gesellschaft mit ihren sich rasch ändernden Bedingungen, gilt es auch mal innezuhalten. Zusammenzustehen und das Wohl aller nicht aus den Augen zu verlieren“, meint er. Und er gibt ihnen noch einen wichtigen Ratschlag mit auf ihren Weg: „Achtet auf Eure Gedanken, denn sie werden zu Worten. Achtet auf Eure Worte, denn sie werden zu Taten. Und achtet auf Eure Taten, denn sie gestalten Eure und unser aller Zukunft!“ Wie es sich für eine würdevolle Freisprechungsfeier geziemt, wird gegen Ende noch das Badner Lied gesungen. Mit viel Inbrunst und dem ein oder anderen feuchten Auge...

 

Spitzenleistungen, Engagement und Jahrgangsbester

Wie viele guten Taten von den früheren Auszubildenen schon geleistet wurden, machen nicht nur die Prüfungszeugnisse klar. Zusätzlich erhalten zwölf von ihnen eine besondere Belobigung: Für herausragende Leistungen in ihrer Ausbildungszeit und vorbildliches soziales Engagement.  Ein Dutzend guter Gründe, um stolz zu sein auf diesen Nachwuchs des Jahrgangs 2023…

Doch bevor es dann endgültig zum Anstoßen und Feiern rausgeht, werden noch drei Klima-Helden für ihre Spitzenleistungen geehrt: Julian Vogt ist Jahrgangsbester, gefolgt von Lucas Kunz und Marvin Klotter. Der Zweit- und der Drittplatzierte erhalten von der SHK-Innung jeweils einen City-Gutschein, Julian Vogt eine der begehrten Einladungen zum SHK-Award am 10. November. Wo er noch mal gesondert geehrt wird.  Und dann ließen sich alle Sekt, Butterbrezeln und Weckle schmecken, es wurde geratscht, gelacht und die ein oder andere Anekdote aus der gerade erst vorbeigegangenen Ausbildungszeit erzählt. Gefeiert wurde natürlich gemäßigt: Schließlich war man bzw. frau in den zurückliegenden beiden Stunden ja ein Stückchen erwachsener geworden…

Initialzündung statt Kurzschluss

Wer sagt denn, dass Wasser und Strom nicht miteinander können? Bei ihrem ersten Gewerkübergreifenden Treffen haben die Innungen der Sanitär-, Heizung- und Klima-Branche sowie des Elektro-Handwerks bewiesen, dass dabei kein Superknall entsteht. Sondern eher ein Urknall…

Die Herausforderungen sind enorm, die Aufgabenstellungen komplex. Die Rede ist vom neuen Klimaschutzgesetz für Baden-Württemberg. Und als ob das nicht schon genug wäre: auch die Förderung des Bundes für effiziente Gebäude hat eine Novellierung erfahren. Auf die Elektro- und die SHK-Innungen kommen wortwörtlich höchst spannende Zeiten zu. „Dem wollen wir gemeinsam begegnen“, finden Frank Zöller, Obermeister der SHK Innung Karlsruhe – Bruchsal und Karsten Lamprecht, Vorstandsmitglied der Elektro-Innung Karlsruhe, und luden ihre Mitglieder Anfang März zu einer Veranstaltung ein, die durchaus das Prädikat ‚historisch‘ verdient. „Together we develop professional services“ stellte Frank Zöller in seiner Begrüßungsrede in den Räumen der SHK-Fördergesellschaft fest. „Oder – auf den Punkt gebracht: Zusammen können wir einfach mehr!“

Netzwerk mit Effizienz

Es gehe darum die Konsequenzen, die Gesetze und Verordnungen in puncto Klimaschutz mit sich bringen, gemeinsam zu bewältigen. Und Karsten Lamprecht betonte: „Wir haben die einmalige Chance ein neues regionales Netzwerk zu bilden und Synergien zu schaffen. Und ich halte es für sehr wichtig, dass wir uns auch über diesen Tag hinweg gemeinsam den Herausforderungen stellen.“ Schlussendlich gehe es auch darum sich im Bereich der effizienten Gebäudetechnik zusammen breit aufzustellen und nicht – wie Frank Zöller und Karsten Lamprecht unisono erklärten – „anderen das Feld zu überlassen“.

Das Land Baden-Württemberg hat ausgesprochen ambitionierte Klimaziele, die noch ein Stück weiter gehen als es der Bund beabsichtigt. Wie ist der status quo und wie sehen mögliche Entwicklungen aus? Dazu hatten Dietmar Zahn, Fachreferent des Fachverbands Sanitär- Heizung-Klima, und sein Kollege Steffen Häusler, technischer Berater beim Fachverband Elektro-und Informationstechnik, ein rund einstündiges Referat vorbereitet.

Die Klimaziele auf den Punkt gebracht

Um die über 50 Gäste in den Räumen der Fördergesellschaft „nochmal abzuholen“, wie Dietmar Zahn meinte, stellte er die wichtigsten Ziele kurz vor: „Die Treibhausgasemission soll bis 2030 um 65 Prozent im Vergleich zu 1990 verringert werden. Laut Umweltbundesamt lagen die gesamten Treibhausgas-Emissionen im Jahr 2021 bei 762 Millionen Tonnen. „Noch liegen keine endgültigen Zahlen vor, aber 2022 wird das nicht viel anders sein“, erläutert der Referent des SHK-Fachverbandes. Fazit: „Wir müssen in sieben Jahren rund 42 Prozent mehr Treibhausgase über alle Sektoren hinweg einsparen.“ Bis 2040 soll in Baden-Württemberg eine „Netto-Treibhausgasneutralität“ erreicht werden, auf Bundesebene soll das bis 2045 der Fall sein. „Diese Neutralität bedeutet: ein Gleichgewicht zwischen der Emission und dem Abbau von Treibhausgasen herzustellen. Es darf keine fossile Energie mehr verfeuert werden. Aber in der Landwirtschaft haben wir noch CO2- Emissionen durch Viehhaltung, Düngung der Felder und so weiter, die nicht so leicht zu verhindern sind.“ Das seien etwa acht bis zehn Prozent. Die müssten durch andere Maßnahmen kompensiert werden:  Der Abbau von Treibhausgasen soll über sogenannte „Senken“, also Kohlenstoffspeicher wie Moore, Wälder und Grünland erfolgen. Moore würden verstärkt bewässert und Wälder wieder aufgeforstet. Laut Zahn wird es die Holzheizung - Zitat: „verdammt schwer haben.“ Holz darf nur noch für Baumaßnahmen eingesetzt werden.  Fakt ist: „Im Bereich Klimaschutz bewegen wir uns auf europäischer Ebene, hier ist vieles festgelegt und in deutsches Recht umgesetzt; einen Spielraum gibt es nicht“, betonte Dietmar Zahn und setzte hinzu: „Wenn Deutschland seine Klimaziele bis 2030 nicht einhalten wird, kostet das einen mehrstelligen Milliardenbetrag.“  Von der Einhaltung der vertraglich festgelegten Ziele sei man noch ein ganzes Stück entfernt.

Musterländle unter Druck

Der Druck, den die Politik habe, so Dietmar Zahn werde an die Handwerke weitergegeben. „Es muss auf Teufel komm‘ raus weiter Energie eingespart und vor allen Dingen erneuerbare Energie eingesetzt werden.“

Das Land Baden-Württemberg geht also mit guten Beispiel voran: „Die Landeseigenen Liegenschaften werden weiter ausgerüstet“, erklärt Steffen Häusler. „Auch bei den Parkflächen wird die Ladeinfrastruktur weiter ausgebaut. Der Strom wird über PV-Anlagen selbst erzeugt.“ Losgehen sollen die Maßnahmen im Jahr 2027, so der Fachreferent des Fachverbands Elektro- und Informationstechnik. Dieser Aufgabenkatalog hat es in sich…

Dass die Bürger und damit auch die Handwerksbetriebe noch so einiges zu stemmen haben, machte Dietmar Zahn beim Thema Dächer klar. Seit Anfang des Jahres gilt bei einer grundlegenden Dachsanierung eine Solarthermie- bzw. PV-Pflicht, es gibt aber auch Ausnahmen von dieser Verpflichtung: „Diese Entscheidung sollten aber nicht Sie als Handwerksbetrieb treffen“, appellierte Dietmar Zahn an die Zuhörerschaft. „Das ist eine Aufgabe des Auftraggebers bzw. des Kunden – der muss durchrechnen und sagen, ob es passt oder nicht. Als Betrieb haben Sie nur die Aufgabe den Kunden bei einer kompletten Dachsanierung darauf hinzuweisen, dass es eine entsprechende Pflicht gibt.“ 

Die Must-Knows

Auch wenn der Auftraggeber seine Hausaufgaben machen muss, die Wissensvermehrung ist für die Handwerksbetriebe unabdingbar. Und da gibt es viel zu tun, egal ob beim Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWärmeG), dem Anschluss- und Benutzungszwang an ein Wärmenetz oder beim Denkmalschutz.

Im Grunde genommen müssten sich die Handwerksbetriebe der SHK- und der E-Innung die viele Neuerungen und Vorschriften, die das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) und die daraus resultierenden Anforderungen gut sichtbar aufhängen, darin waren sich alle einig. Denn die Masse an Informationen ist enorm…

Weshalb die Geschäftsführerin der SHK- Innung Karlsruhe – Bruchsal, Claudia Zimmerling, sowie Steffen Häusler und Dietmar Zahn kurzerhand beschlossen, die umfangreiche Präsentation allen Interessierten zur Verfügung zu stellen. (Anm. d. Redaktion: Sie können den Vortrag ganz einfach unter info@remove-this.shk-karlsruhe-bruchsal.com /Betreff: Vortrag 070323 kostenlos anfordern.)

Denn mit dem Einbau bzw. Umbau einer neuen Heizungsanlage allein ist es nicht getan, auch die Fördermaßnahmen sind ein entscheidender Part, der die ausführenden Betriebe betreffen wird, wie die Referenten verdeutlichten.

Ein weiteres wichtiges Thema: die Technischen Mindestanforderungen (TMA) für die Heizquellen. Aufgabenstellungen wie Energiemanagementsystem, Efficiency Smart Home und MSR-Technik betreffen die SHK- und Elektro-Gewerke gleichermaßen. 

Kurzschließen und Netzwerken

„Denken Sie immer auch an die anderen“, appellierte Dietmar Zahn an die Vertreter der beiden Branchen. „Wenn zum Beispiel eine Wärmepumpe verbaut wird, kann es durchaus sein, dass ein neuer Zählerkasten eingebaut wird“, ermutigte er die Zuhörer zum Gewerkübergreifenden Austausch. Er hält es auch für eine gute Idee Checklisten zu erstellen, damit der jeweils andere Betrieb immer auf dem Laufenden bezüglich der Arbeiten sei. „Wir vom Fachverband planen schon Einiges in dieser Richtung,“ erzählt Diemar Zahn beim anschließenden Gespräch. Zu besprechen gab es tatsächlich reichlich. 88 Power-Point- Folien, über eine Stunde randvoll gepackt mit Informationen – das lässt sich am besten bei einem guten Vesper verdauen. Und so wurde bis spät in den Abend genetzwerkt, was SHK-Obermeister Frank Zöller zu einem passenden Statement verleitete: „Strom und Wasser passen eben doch sehr gut zusammen!“ Und die nächsten Gewerkübergreifenden Abende bei der SHK-Fördergesellschaft sind schon beschlossene Sache. Ganz im Sinne von ‚Together we develop professional services‘.

Aktuelles

75 Jahre Fachverband SHK Baden-Württemberg – das feiert die SHK-Berufsorganisation beim Jubiläums-Verbandstag am 15. und 16. Juli in Pforzheim.

Wer gerne einen kleinen Vorgeschmack hätte, der kann die neue Festschrift jetzt bereit als E-Paper online durchblättern. Ergänzend…

Weiterlesen

Mit der Überarbeitung der bestehenden Paragraf 7a-Verbändevereinbarung und einer gemeinsamen Stellungnahme zur Eintragung in das Installateurverzeichnis schaffen die Sanitär-, Heizung- und Klima-Handwerke gemeinsam mit den Elektro-Handwerken die Grundlage für…

Weiterlesen