Über 120 Jugendliche, sechs Gewerke, eine Mission: Gymnasiasten für eine Ausbildung im Handwerk zu begeistern. Freitag, 17. Februar, 10:30 Uhr: Ziemlich schnell füllt sich die Sporthalle im Karlsruher Kant-Gymnasium. Das könnte an den ungemütlichen Temperaturen draußen liegen oder an den Lehrkräften, die ihre Schüler ein bisschen antreiben. Vermutlich aber eher an ihm: Olli Gimber. Der gelernte Malermeister aus Pforzheim ist mit seinen Witzen zum Social-Media-Star geworden. Seine Klick- und Follower-Zahlen haben die Millionen-Marke gesprengt. Und nun steht er leibhaftig vor ihnen und erzählt statt Witzen aus seinem Leben: Vom Stolz ein Handwerker zu sein, seinem Erfolg als Malermeister mit einem 80-Mann-Betrieb, schnellen Autos und tollem Haus, aber auch von Burn-Out, Depressionen und Scheidung. Dass er es danach zum ‚witzigsten Malermeister Deutschlands‘ geschafft hat, beeindruckt. „Das ist aber nur mein Nebenjob“, grinst er. Für ihn ist sein Handwerk weit mehr als ein Broterwerb, es ist eine Leidenschaft. „Handwerker zu sein, hat etwas wirklich Erfüllendes“, erklärt er wenig später beim Besuch an unserem Stand. „Man sieht, was man mit seinen Händen geschafft hat, das ist toll!“ Studieren sei nicht unbedingt für Jeden etwas, so findet er. „Im Handwerk kann man es richtig weit bringen.“ Und er freut sich, wenn er Jugendlichen bei der Frage nach dem Beruf Orientierung geben kann.
Auch Karsten Penz, der ‚Morgen-Mann‘ beim Radiosender ‚die neue Welle‘ und Moderator der Veranstaltung, lädt die Schüler der Mittelstufe dazu ein, sich vielleicht nicht so sehr an den Wünschen ihres Umfelds zu orientieren, sondern sich zu fragen, was man gut kann. „Jeder von uns hat eine Superkraft“, betont er. Es gelte sie zu nutzen und damit seinen Weg zu gehen. Wenig später – die Selfies mit Olli und Karsten sind im Kasten - stehen die ersten Jugendlichen am SHK-Stand und „wollen nur mal gucken“. Und schon schlägt die Stunde unserer Klima-Helden von morgen: Jarosch Haag (Reineck GmbH aus Karlsdorf-Neuthard), Mike Werling (Werling GmbH aus Karlsruhe) und Yannik Prestele (Kleiber GmbH aus Karlsruhe) suchen ganz locker das Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern und bieten auch gleich mal was zum Selberbasteln an. Aus Mepla-Rohr lassen sich nämlich ganz einfach faltbare Laptop-Halter für Schule und Freizeit bauen. Es wird gemessen und geschnitten, gebogen und gepresst – an den Arbeitstischen geht zu wie bei einem Jugend-forscht-Wettbewerb. Irgendwann müssen sogar unsere Bistrotische (das war’s dann mit dem Kaffeeplausch…) zu Arbeitsplätzen umfunktioniert werden, der Andrang ist einfach zu groß. So ganz nebenbei vermitteln die Auszubildenden beim Werkeln mehr zum SHK-Handwerk. Egal ob Fragen zu Gehalt oder Zukunftsaussichten, Fähigkeiten oder Karrieremöglichkeiten: Jarosch, Mike und Yannik sind um keine Antwort verlegen. Wer zuhört, merkt schnell: Die drei haben ihre Superkraft schon entdeckt.